Die Macht des Unbewussten
Philipp Klee und Flora Klee-Palyi in ihrem Umfeld

2021 – fast genau 100 Jahre nach seiner Ernennung zum a.o. Professor: Das Grab Philipp Klees (1884-1978) und seiner Frau Flora Klee-Palyi (1893-1961) wird eingeebnet.[1]

Es war niemand da, der sich für die weitere Pflege zuständig fühlte  – nicht die Stadt Wuppertal, nicht die Medizinisch-Naturwissenschaftliche Gesellschaft (MNG) Wuppertal, nicht das Philipp-Klee-Institut genannte pharmakologische Institut des Helios Universitätsklinikums. Allesamt hätten einen guten Grund gehabt, sich um die Erinnerung an das Ehepaar Klee zu kümmern.

Jahrelang – 1927-1954 –  ist Klee internistischer Chefarzt der Städt. Krankenanstalten Wuppertal gewesen, die ab 1940 Ferdinand-Sauerbruch-Krankenanstalten[2] und ab 1976 Kliniken der Stadt Wuppertal heißen,  bevor sie 2003 zum Helios Klinikum Wuppertal werden[3] und damit die örtliche Verbundenheit geschwächt wird. Doch auch der MNG Wuppertal, die seit 1998 einen Philipp-Klee-Preis auslobt und zu dessen „Gründungsväter(n)“ Klee und Domagk gehören,[4] hätte es gut angestanden, sich für die Erhaltung der Grabstätte Klee/Klee-Palyi einzusetzen, einer Grabstätte, die durch das Grab von Flora Klee-Palyi, einer KZ-Überlebenden, besonders bedeutungsvoll ist.

Ein weiterer Punkt: Forscht man nach Spuren, archivalischen Überlieferungen, denen in ähnlich gelagerten Fällen nachgegangen werden kann, so existieren diese nur spärlich. Für die Jahre 1935 bis 1945 besteht eine bemerkenswerte Leerstelle, die auch kaum von seinen späteren Nachfolgern in ihren Beschreibungen über die Vita Klees gefüllt wird.  Die Einrichtung eines Philipp-Klee-Preises und die Benennung eines Institutes nach ihm verdecken eher seine Biographie als auf sie aufmerksam zu machen. Doch wie konnte es geschehen, dass sich das Vergessen so erfolgreich durchzusetzen vermochte?

Im September 1929 – nach zweijähriger Bedenkzeit in seiner neuen Position als internistischer Chefarzt in Barmen – ersucht Klee in einem Schreiben an die medizinische Fakultät der Universität München um Entlassung aus dem Bayrischen Hochschuldienst. Dekan Karl Kißkalt (1875-1962)[5] und sein Lehrer Ernst von Romberg (1865-1933) befürworten dies. Darüber hinaus setzt sich sein Lehrer, mit dem er 1912 von Tübingen nach München gewechselt war, für die Verleihung des Professorentitels an ihn ein: …Herr Professor Dr. Klee ist durch den Kriegsdienst vom August 1914 bis 1. Januar 1919 in seiner Habilitation sehr aufgehalten worden. Sie erfolgte erst am 24. März 1919, obgleich er  bereits seit 15. Mai 1910 an der von mir geleiteten Medizinischen Klinik in Tübingen tätig war. Ohne den Krieg würde er sich voraussichtlich bereits 1915 habilitiert haben…Diese Verzögerung…wurde dadurch anerkannt, dass ihm bereits Oktober 1922 Titel und Rang eines a.o. Universitätsprofessors verliehen wurde… Von Romberg beendet sein Schreiben an die Medizinische Fakultät mitt den Worten: Wie ich glaube, sind die von der Medizinischen Fakultät in das Auge gefassten ausnahmsweisen Voraussetzungen für die Verleihung des Titels Professor … erfüllt.[6] Über seine bisherige wissenschaftliche Tätigkeit hatte Klee seinem Antrag eine Liste von 23 Veröffentlichungen (1909-1928) und 3 Handbucheinträge (1926)  beigefügt.[7]

Die letzte[8] Veröffentlichung Klees bis Kriegsende ist sein Beitrag zur Sulfonamidforschung, zur Wirksamkeit des Prontosil bei Streptokokkeninfektionen.[9]

Hervorgegangen ist diese Veröffentlichung im Rahmen einer Dissertation an der Medizinischen Akademie Düsseldorf, die gerade das Promotionsrecht erhalten hatte.[10] Berichterstatter ist Ernst Edens (1876-1944), seit 1931 Ordinarius in Düsseldorf als Nachfolger Siegfried Thannhausers (1885-1962), der nach Freiburg gewechselt war. Auch Philipp Klee ist ‘im Gespräch’, findet jedoch bei der Aufstellung der Berufungsliste keine weitere Beachtung. Tertio loco  stehen gemeinsam Ernst Edens und Paul Martini (1889-1964).[11] Beide haben sich an der II. Medizinischen Klinik Uni München habilitiert und haben in ihrem Lehrer Friedrich von Müller (1858-1941) einen gewichtigen Fürsprecher; Paul Martini zusätzlich im Zentrum,[12] was ihn 1932 schließlich das Bonner Ordinariat gegen den Wunsch der Fakultät erreichen lässt.[13]

Für die Jahre 1935-1945 sind keine Publikationen von Klee aufzufinden. Seine Veröffentlichungen von 1932 über den Brechakt und von 1935 über Prontosil sind seine letzten, bisher auffindbaren Artikel bis nach dem Krieg.[14]

Klee ist neben seiner DGIM-Mitgliedschaft ebenfalls Mitglied der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (GVS), einer mehr international ausgerichteten Vereinigung. Die Gleichschaltung verläuft nicht so reibungslos wie bei der DGIM: Vorstand und Ausschuss treten zurück, nachdem der Vorsitzende Hermann Strauß abgesetzt wird.[15]

In seinen 1946 geschriebenen Entnazifizierungsunterlagen gibt er nur medizin. wissenschaftliche Arbeiten u.Vorträge ohne irgendwelche Beziehungen zu Pollitik an, verfasst zu haben. Zum Einkommen füllt er aus: …von 1928 an allmählich ansteigend. Einbussen durch Boykott der nationalsozialist. Ärzte vorübergehend…

Er gehört dem Reichsbund der deutschen Beamten und dem NSV seit 1934, vorübergehend dem Reichskolonial- und dem Reichsluftschutzbund an. Noch im Jahr 1943 erhält er das Kriegsverdienstkreuz (Luftschutz).[16] Über die Jahre 1933-1945 schreibt er, die Beschränkung der beruflichen Freiheit  bejahend, zur Erläuterung: Dauernde  Zurücksetzung in Beruf und Laufbahn wegen rassischer Abstammung meiner Ehefrau. Unausgesetzte Angriffe und Schikanen durch die Parteiinstanzen der NSDAP. Ehefrau 7 Monate im K.Z.

Am 4.V.1945 hatte er im Fragebogen  der Militärregierung zum gleichen Punkt notiert: Dauernde Erschwernisse dienstlicher und beruflicher Art. Schwerwiegende Einschränkungen  in meiner ärztlichen Tätigkeit. Ausschliessung aus Ausschüssen und Kommissionen. Wegen „nichtarischer Abstammung der Ehefrau“ Bestätigung durch Stadtverwaltung Wuppertal u. Städt. Gesundheitsamt Wuppertal.

Aus den aufgeführten Auslandsreisen 1933-1941 lässt sich das – notgedrungen –

veränderte Reiseverhalten, das aufgrund der verschärften antisemitischen Gesetzgebung erfolgte und dem sich die „Rassejuden“ zu beugen hatten, ablesen: 1937 war noch eine Reise in die Schweiz möglich, 1938 nach Italien, ab da nur  noch in das annektierte Österreich, das kein Ausland war.[17]

Über die antisemitische Verfolgung im Einzelnen seit 1933 liegen keine Unterlagen in den Archiven mit zeitgenössischen Dokumenten. Faktisch kann dem Chefarzt jederzeit gekündigt werden[18]. De jure geschieht das nicht, auch nicht als entsprechende juristische Bestimmungen vorliegen. Der Chefarzt wird entmachtet, das ist wohl mit der Ausschliessung aus Ausschüssen und Kommissionen gemeint. Die Frage ist, ob dies aus Opportunitätsgründen geschieht nach dem Motto „ein formaler Chef, der seinen Pflichten nachgeht, ist gerade noch tragbar“, oder ob eine „schützende Hand“ – das Chefarztkollegium zB – Klee /vor einer Kündigung bewahrt. Klees knappe Auslassungen geben letzterer Möglichkeit wenig Raum, jedenfalls erwähnt er keine „schützende Hand“. Wahrscheinlich ist es eine Mischung beider Motive.

Die Einbussen  durch Boykott der nationalsozialist. Ärzte vorübergehend, wie Klee 1946 schreibt, ist für 1933/34 in der von ihm angegebenen Gehaltsentwicklung 1933-1943 zu erkennen. Hinweise darauf, dass ihm sein Gehalt gestrichen wird, sucht man vergebens, einzig Köbberling berichtet darüber[19]. Es bleibt unklar, ob er dieses Vorübergehend einer ihm wohlgesonnenen Person verdankt oder ob es Ausfluss der allgemeinen, angeordneten Mäßigung „spontaner“ Aktionen durch die Parteiführung ist. Festzuhalten bleibt in diesem Zusammenhang, dass er an keiner Stelle durchblicken lässt, dass er in irgendeiner Form geschützt wird.

 

Wie intensiv Klee seine Bewerbung um ein Ordinariat oder seine Rückkehr an eine  Universität vor 1933 betreibt, als es noch berechtigte Aussichten für einen „jüdisch Versippten“ gibt, lässt sich nicht eruieren. Es wird zumindest für nicht unwahrscheinlich gehalten, dass er als Krankenhausarzt bei einer Auswahl für ein zu besetzendes Ordinariat infrage komme. Warum dies letztlich verworfen wird, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Nach 1933 ist eine Bewerbung aussichtslos. Nach 1945 fühlt er sich jedenfalls in seiner beruflichen Laufbahn zurückgesetzt: Thannhauser, Martini und Edens[20] sind ihm vorgezogen worden, alle wohl ihm bereits bekannt aus seiner Münchener Zeit, alle allerdings in der II. Medizinischen Klinik unter Friedrich v. Müller, einem der bedeutendsten und einflussreichsten Internisten seiner Zeit.

Wenn man den Werdegang Klees nach seiner Übernahme des Chefarztpostens betrachtet, so wird man feststellen müssen, dass er wohl die praktische klinische Arbeit bevorzugt hat. Im Gegensatz zu Martini (Ausschuss der DGIM 1930-35) engagiert er sich nicht, soweit jedenfalls die Unterlagen, in den 1930er Jahren in der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.[21]

Klee gehört von Anfang an dem Wuppertaler Rotary Klub an, der 1934 gegründet  wird und 1937 sich auflöst.[22] Er richtet als Vizepräsident einen Fonds ein,  der – wie 1937 geschehen – besonders unterstützungsbedürftigen Patienten einen längeren Krankenhausaufenthalt ermöglicht.

Das Jahr 1944 – besonders nach dem 20.7.1944 – lässt die Unterschiede zwischen „jüdisch versippt, halbjüdisch und jüdisch“ je nach lokalen Verhältnissen verschwinden.[23] Seine Frau [von der er sich nicht scheiden lässt im Gegensatz zu vielen Anderen, DS] blieb zunächst von brutalen Verfolgungen verschont, wurde aber im November 1944 doch noch in das Konzentrationslager Theresienstadt verbracht, wo sie unter unwürdigen und bedrohlichen Bedingungen arbeiten mußte…, schreibt Jahnke in seinem biografischen Abriss über Klee.[24] In Domagks Lebenserinnerungen, verfasst in den frühen 1960er Jahren, sucht man vergebens  die Erwähnung der Verfolgungsgeschichte der Klees.[25] Grundmann schildert – ohne irgendwelche Belege anzuführen – Klee und Domagk verbunden  in einem freundschaftlichen Verhältnis bereits vor 1945. Er – Klee – konnte alle Verhaftungswellen abwehren [die Klees Frau erlebte, DS] – bis Herbst 1944. Dann versagte auch Domagks Hilfe...[26] Wenn man Domagks Haltung und Einsatz für den nationalsozialistischen Staat überblickend bewertet, so muss an dieser Behauptung Grundmanns aufgrund seiner hagiografischen Einstellung gezweifelt werden.[27]

Flora Klee-Palyi wird im Oktober 1944 verhaftet und kommt über zwei Arbeitslager in der Nähe von bzw. in Halle Mitte Februar 1945 in das Konzentrationslager Theresienstadt,[28] das Anfang Mai vom Roten Kreuz übernommen und als letztes KZ  Tage später von der Roten Armee befreit wird. Anfang Juni kehrt sie – körperlich gebrochen und seelisch zutiefst verwundet[29] – nach Wuppertal zurück. Ihren langen Kampf mit deutschen Behörden um eine höhere Rente, als man ihr zunächst zubilligt, kann man in ihrer ‘Wiedergutmachungsakte’ nachverfolgen, in der sie nicht über ihr Leiden sprechen will und wohl auch nicht kann;[30] ein Leiden, das sie nicht mehr loslässt und sie bis zum Tod begleitet.[31]

Völlig distanziert, nur keine persönliche Beteiligung zeigend, beginnt Klee seinen Beitrag 1947 „Der Arzt zur Ernährungsnot“  im Sammelband „Wuppertal-im Kampf gegen die Not“ mit der knappen Schilderung einer Episode von April 1945, die den Kampf gegen den Hunger vorwegnimmt. Er nennt das von dem Nationalsozialismus hervorgerufene Unrecht und die derzeitige Not überstandene Kämpfe, die Leiden und Sorgen der Bevölkerung[32] Kein Wort zur Vergangenheit, ausschließlich medizinisches Argumentieren.

Nach dem Krieg wird Paul Martini  der große Integrator[33] der deutschen Internisten. Kaum wie ein Zweiter ist er dazu prädestiniert: Seinen offenkundigen Mut und seine Opposition dem NS-Regime gegenüber zeichnen ihn aus, jedoch hat sein Widerstand nicht dazu geführt, dass er des Amtes enthoben worden wäre – er bleibt während der ganzen NS-Zeit Bonner Klinikdirektor. Auf der anderen Seite macht ihn seine Nähe zum Militär und damit sein Einsatz für die „deutsche Sache“ auch tragbar für belastete Internisten, die nicht Abstand zum Nationalsozialismus eingehalten haben. Zudem wähnt man sich damals in der Illusion, das Militär sei im Wesentlichen frei von nationalsozialistischem Gedankengut geblieben. Auch darf man nicht vergessen, dass in Martinis Zeit seiner Zugehörigkeit zum Ausschuss der DGIM, der beratende Funktion des Vorstands hat, die Selbstgleichschaltung erfolgt ist, der er nur vorsichtig widersprach und sie letztlich mittrug – Forsbach/Hofer konstatieren: …Den NSDAP-kritischen Mitgliedern an der Spitze der DGIM fehlte es an Mut zu klarem Widerspruch…[34]

Ohne die sich schon anbahnende Westbindung der kommenden Bundesrepublik wäre dieses Projekt einer Integration nicht möglich gewesen, in der Mitläufern und Belasteten gegenüber sehr viel mehr Verständnis aufgebracht als Empathie und Rücksicht für bzw. auf die Verfolgten entwickelt wird. Mit Martinis Unterscheidung in wenige Ärzte, die Verbrecher im Nationalsozialismus geworden und den übrigen Anderen, die Irrwegen gefolgt seien, leitet er eine Entwicklung ein, die eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten im „Dritten Reich“ erschwert. Dieser Umstand dürfte Klee nicht unbeeindruckt gelassen haben. Als ein Vorbote, wenn nicht Ausdruck, der beginnenden Restauration darf die Ernennung von Alfred Schittenhelm (1874-1954) und Gustav v. Bergmann[35] (1878-1955)     1949 zu Ehrenmitgliedern der DGIM gewertet werden.

Trotz alledem oder vielleicht auch deswegen – wir wissen es nicht – lässt sich Klee als „Ersatzmann“[36] 1948 in Karlsruhe für den Vorstand der DGIM wählen, dem er von 1950-1953 angehört, dessen Vorsitzender er für die Periode 1951-52 ist.[37] Seine Eröffnungsrede des Wiesbadener Kongresses 1952 enthält eine Passage, in der er noch  7 Jahre nach den überstandenen Kämpfen deutlich Bezug zum  Nationalsozialismus nimmt, ohne ihn beim Namen zu nennen, ohne – wie so oft vorher – relativierend zu sprechen.[38] Forsbach/Hofer erwähnen in ihrem Buch Klees Vortrag auf dem Kongress über seine klinischen Erfahrungen mit dem neuen Medikament INH und das Medieninteresse, das es hervorruft.[39] 1948, 1949 und auch jetzt, 1952, berichtet Klee von den neuen Tuberkulostatica auf den Internisten-Kongressen. Die Behandlung der Tuberkulose wird wegen der Not infolge des Kriegs zu einem immer drängenderen Problem. Die bisherige, chemotherapeutische Beeinflussung mit Streptomycin zB ist ungenügend, kaum erhältlich und oft folgenreich. Die Thiosemikarbazone und schließlich besonders  das INH sorgen für einen lange ersehnten Durchbruch[40].

Wegen seiner großen Erfahrung auf dem Gebiet der Tuberkulose wird er im gleichen Jahr deutscher Berater der WHO. Nach seiner Pensionierung wird ihm im Februar 1954 das Große Verdienstkreuz verliehen, ohne Notiz zu nehmen von seiner NS-Verfolgung. Noch einmal – da ist seine Zeit im Vorstand der DGIM  abgelaufen – ist er vorgesehen für eine Gutachterkommission, die wegen Bickenbachs angestrebter Amnestierung tätig werden soll.  Doch diese nimmt wohl die Arbeit nicht auf[41][42].

1961, im Todesjahr seiner Frau, erscheint als letzte gemeinsame Übersetzungsarbeit „Eine Kunst des Wesentlichen“. Ein Titel, der als ein Motto zu seinem Leben passen würde.

Philipp Klee überlebt seine Frau 17 Jahre. Ausschließlich Mutmaßungen füllen diesen Raum. Fast sorgsam, so als hätte er es darauf angelegt,  hat er dafür gesorgt, dass eine große Lücke bleibt. Vielleicht auch deshalb beklagt sein Schüler und Biograf Karl Jahnke das Fehlen von Klees Erinnerungen. Hat er sie nun geschrieben oder nicht? Es ist nicht leicht, diese Lücke zu ertragen, sie nicht füllen zu können. Es fehlen seine geschriebenen Erinnerungen. In seinem Lebenslauf, geschrieben zu seinem Gesuch nach Entlassung aus dem Bayrischen Hochschuldienst, fällt auf, wie genau und in einem eigenem Abschnitt, Kriegszeit genannt, er seine Militärzeit von 1914-1918 schildert. Ein Hang zum Militärischen ist nicht bekannt, im Gegenteil: er wird eingezogen zu Kriegsbeginn, keine freiwillige Meldung. Holt er die fehlenden vier Jahre in München nach: frisch verheiratet, durch seine Frau in die Kunstszene eingeführt und als a.o. Professor Oberarzt und Stellvertreter seines Lehrers v. Romberg?  Hat er sich in dieser Zeit um andere Universitätsstellen beworben[43] oder gab es eine Verständigung mit seinem fast 20 Jahre älteren Lehrer, dass dieser Klee als seinen Nachfolger durchsetzen werde?  Wir wissen es nicht. Jedenfalls ist ab dem 30.1.1933 jede Bewerbung für einen „jüdisch Versippten“ so gut wie aussichtslos, auch wenn v. Romberg im Dezember 1933 stirbt: Nachfolger wird  der bekennende Nationalsozialist Wilhelm Stepp.[44]

Trotz seiner Verletztheit schildert Kurt Niederau rückblickend in anschaulichen, bewundernden Worten 1993 Atmosphäre im Hause Klee, Arbeitsstil und Bekanntschaften der Künstlerin Klee-Palyi. von der Nachkriegsszeit, in umgefärbter (Wehrmachts)Uniform, bis in die 1950er Jahre. Er und Uwe Eckardt versuchen sie in ihren jeweiligen Artikeln der Vergessenheit zu entreißen.[45]

Klee hat es durch seine Zurückhaltung und seine Verschwiegenheit allen leicht gemacht, denen daran gelegen war, ihn als Sinnbild des nationalsozialistischen Unrechts zu vergessen oder vergessen zu machen. Er und seine Frau bleiben als Stachel im kollektiven Verdrängen, sobald  versucht wird, die Klees lebendig werden zu lassen. Die Macht des Unbewussten, den Nationalsozialismus ungeschehen zu machen – eine mächtige Wunschvorstellung – ist groß im Zerstören der Erinnerung an das Scham und Schuld Besetzte der NS-Vergangenheit und beeinflusst das Denken und Fühlen in unterschiedlichem Maß bis heute. Es zeigt sich im Verfälschen der Erinnerung, im Relativieren, Nivellieren und Einebnen. Dieses Einebnen ist bei Philipp Klee und Flora Klee-Palyi ganz konkret und kaum bemerkt von der Öffentlichkeit auf dem Friedhof real geworden.[46] Die Erinnerung an ihr Schicksal im Nationalsozialismus ist schon längst getilgt.

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[1]Die Arbeit befasst sich vornehmlich mit dem Werdegang von Philipp Klee.  Köbberling J (2022) Philipp Klee, in: Geschichte in Wuppertal, 2022, S. 82.

[2]https://www.wz.de/nrw/wuppertal/ferdinand-sauerbruch-ein-halbgott-in-weiss_aid-28352427, zugegriffen 26.01.23.

[3]https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/wuppertal/unser-haus-karriere-presse/ueber-unsere-klinik/, zugegriffen 26.01.23.

[4]https://memorial-rotary.de/dokumente/362, zugegriffen 26.01.23.

[5]UAM, E-II-2005, 3436, Schreiben Kißkalt vom 11.9.1929.-

K a r l  K i ß k a l t  (1875-1962) FM SS 1933, NSDAP  1937 (Schütz M (2020)  After Pettenkofer. Munich’s Institute of Hygiene and the long shadow of National Socialism, 1894–1974, International Journal of Medical Microbiology 310, Issue 5, 151434: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1438422120300448, zugegriffen 10.3.2023). 1944 Wissenschaftlicher Beirat Karl Brandts. Ehrenmitglied des RKI 1943/44 (?). Ehrenmitglied DGHM. 1955 Bundesverdienstkreuz BRD.

[6]UAM, E-II-2005, 3818, Schreiben von Romberg vom 24.8.1929

[7]a..a.O., Schreiben Klee vom 5.9.1929

[8]Es fand nur eine oberflächliche Recherche statt.

[9]Klee Ph und Römer H (1935) Prontosil bei Streptokokkenerkrankungen, DMW 61 (I), 253-5. Klee war einer der ersten (neben Schreus – er beansprucht für sich den 1. Platz – , Püschel, Grütz, Veil, Fuge), die das spätere Prontosil klinisch testen. D o m a g k (1895-1964) vermeidet in seinen Publikationen vor dem Krieg, Klees und auch der Anderen Forschung zu erwähnen, soweit es sich um deutsche Forscher handelt. Ausländische  Forscher mit ihrem klinischen Beitrag werden indes aufgeführt. Während des Kriegs stehen wegen der Gasödemproblematik Chirurgen als klinische Erprober der Sulfonamide im Vordergrund. Als nicht-chirurgische Forscher sind Paul Martini, Otto Grütz und Walther Schultze erwähnenswert. Nach dem Krieg, so in Domagks Nobel-Lecture 1947, wird Klee im Textteil erwähnt. Da forscht er wieder für Domagk, wohl zum ersten Mal nach seiner Prontosilpublikation 1935. Hinweise  auf eine Beschäftigung, gar Publikationen zur Sulfonamidproblematik seitdem lassen sich nicht auffinden, auch wenn Köbberling (2022) anderes suggerieren möchte. Dieses unterschiedliche Verhalten Domagks vor und nach dem Krieg könnte hinweisen auf eine Bemerkung eines SS-Offfiziers während seiner ‘Gestapohaft’ 1939: Domagk stehe heute [nicht im Fettdruck i.O., DS]  voll auf dem Boden des Nationalsozialismus (Stummeyer [2020] Domagk 1937-1951-Im  Schatten des Nationalsozialismus, hier S. 56). Dies könnte auf seine frühere, i.S. der Nazis verdächtige Zusammenarbeit mit dem „jüdisch versippten“ Forscher Klee zeigen. Auch schreibt Domagk zusammen mit dem Internisten Carl Hegler, Hamburg das 1940 erschienene Buch „Chemotherapie bakterieller Infektionen“ und nicht mit  dem Internisten Klee. Hegler ist Mitvollvollzieher der „Selbstgleichschaltung“ der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten  (GVS) (Jenns H et al. (2013/18) Chronik  100 Jahre DGVS,  Augusta Dreesbach München, S. 35/36;  https://www.dgvs.de/epaper/dgvs-chronik/#100, zugegriffen 18.3.2023).  Einzig bei Grundmann (2001, S. 169),  nicht bei Klees späteren Nachfolgern Jahnke (1987) oder bei Köbberling (2020) Domagk und Klee, Vortrag, (Domagk und Klee.pdf,, zugegriffen 10.1.2023),] geschweige denn in Klees Entnazifizierungsunterlagen , lässt sich die Behauptung finden, Domagk habe Klee gegen die antisemitischen Verfolgungsmaßnahmen beigestanden. Domagk hat Klee wohl eher gemieden in der Zeit des Nationalsozialismus, so ist zu vermuten .

[10]Römer H (1936) Über die Therapie von septischen Erkrankunbgen mit dem Farbstoff Prontosil, Dissertation MA in Düsseldorf, S. 22.-  http://www.lebensgeschichten.net/selcont3.asp?typ=L&value=1273, zugegriffen 12.3.2023.

[11]Aus den Unterlagen ist nicht ersichtlich, ob Klee sich beworben hat.

[12]Alle Informationen  aus: UAD, Best. 1/2, Nr. 88. S i e g f r i e d  T h a n n h a u s e r  war – wie man heute sagen würde – ein ‘Shooting Star’ in der medizinischen Wissenschaft von damals. |1935 emigriert er in die USA und kehrt nicht wieder nach Deutschland zurück. Gefragt, empfiehlt er 1946 Kurt Ziegler, den Freiburger Poliklinikleiter, wegen seiner standhaften Gesinnung und akademischen Lauterkeit, zuvörderst für den Freiburger Lehrstuhl für Innere Medizin (Forsbach/Hofer wie [Anm.19], S. 211) und nicht Paul Martini, den er später als das Gewissen der deutschen Medizin bezeichnet (https://www.deutsche-biographie.de/pnd116810904.html). Erst 1955 wird Thannhauser Ehrenmitglied der DGIM. Martini über Ziegler: …vorbildliches Menschentum, das er in der Feuerprobe der Zeiten seit 1933 bewahrte (Kauffmann F [Hrsg] (1949) Verhandlungen der DGIM, J.F.Bergmann München, 54, S. 9).

[13]https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/paul-martini/DE-2086/lido/57c9488b69d9a0.01478519, zugegriffen 12.3.2023.

P a u l  M a r t i n i  (1889-1964) gilt mit seiner Lebenstrias, bestehend aus Medizin, Katholizismus und Militarismus (s.  Anm. 13 oben) gemeinhin als  mutiger Opponent des NS-Systems, der er auch war. In seiner Nähe zum Militarismus wird er zugleich, wenn NS-Staat und Militär sich zunehmend verschränken, nolens-volens unkritisch, der die Durchdringung der Wehrmacht mit nationalsozialistischem Gedankengut  unterschätzt (s. auch Hofer H-G (2019) Paul Martini und die Verwissenschaftlichung der klinischen Medizin, Acta Historica Leopoldina 74, 41– 59, hier S. 48 und Forsbach/Hofer wie [Anm. 19], S. 229. So eröffnet seine ‘Wahl’ zum Integrator der inneren Medzin in Deutschland auch den nicht zwangsläufigen Weg zu einer Renazifizierung.). So sind auch seine sehr wohlwollenden Leumundszeugnisse nach dem Krieg zu verstehen, für Mediziner wie zB Grosse-Brockhoff und Gutzeit, mit denen er selbst zusammen gearbeitet hatte. Einen Artikel von 1940 schließt er mit den Worten: …Für die deutschen Ärzte wäre es aber ein besonderes Ruhmesblatt, wenn sie  mitten im Kriege zum erstenmal  in größtem Maßstab diese Grundsätze  der therapeutischen Forschung zur Durchführung bringen würden (MMW 1940, S. 474).- H a n s  S c h a e f e r  (https://gerhard-domagk-ein-mythos.de, mythos domagk II, Anm. 74) und  F r a n z  B ü c h n e  r  (Martin B (2018) Die Freiburger Pathologie in Kriegs- und Nachkriegszeiten (1906-1963). Konstitutionspathologie, Wehrpathologie und Menschenversuche. „Pathologie“ des Verdrängens. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher), die mit Martini an der christlichen Erneuerung  der Medizin arbeiten, haben es bestens verstanden, ihr luftfahrtmedizinisches Engagement im Nationalsozialismus in eine Widerstandstätigkeit in der Nachkriegszeit umzudeuten. Martin spricht vom kollektive(n) Verdrängen der nationalsozialistischen Zeit (S. 57). Mit Letzterem, Büchner, stellt Martini engeren Kontakt her (Forsbach/Hofer wie [Anm. 19], S. 229, 230 s. auch S. 364, Anm. 1434).

[14]Klee Ph (1932) Nachträge in: Babkin B. P.. et al. [Hrsg] Verdauung und Verdauungsapparat, Springer  Heidelberg, Band V und s. Anm. 9. Die Recherche erstreckt sich nur über die üblichen Datenbanken.

[15]Forsbach/Hofer wie [Anm. 19], S. 20 und  Jenns wie [Anm. 9], S. 39. Mitgliedschaft und Anwesenheit von Klee bezeugt auf dem Amsterdamer Kongress: v. den Velden R (1929) [Hrsg] Verhandlungen der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Thieme Leipzig, S. 14, 21. In der ordentlichen Mitgliederversammlung der GVS in Wiesbaden April 1934 wird nach dem Führerprinzip der nächste Vorsitzende, Max Bürger, von dem derzeitigen, Carl Hegler, bestimmt. Die Zahl von 42 Austritten aus der GVS ist wohl der Gleichschaltung geschuldet (v. den Velden [Hrsg] (1934) Verhandlungen der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Thieme Leipzig, S. 11). Der 1938 hinzugefügte Zusatz „Deutsche“ zu GVS bleibt auch nach dem Krieg erhalten. Bei dem ersten Nachkriegskongress 1950 kommt der Nationalsozialismus in der Eröffnungsansprache des Vorsitzenden Berg als …ein Jahrzehnt, angefüllt durch düstere und schmerzlichste Ereignisse…lediglich vor  (Bürger M [Hrsg] (1952) Deutsche Zeitschrift für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Verhandlungen der DGVS, J.A. Barth Leipzig, S. 19.

[16]Ab 12.9.1944 war eine solche Auszeichnung an einen“jüdisch Versippten“ verboten: Walk J [Hrsg] (²1996) Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat, C.F. Müller, Hüthig Heidelberg, S.404.

[17]LA NRW, Abteilung  Rheinland NW 1022-K, Nr. 27352.

[18]ZB: Trotz Frontkämpferstatus und Schwerbehinderung Dez. 1933: s. www.paul-und-kaete-bosse.de.

[19]Köbberling [wie Anm. 9a], S. 10.- Beide Arbeiten von Köbberling fußen auf Jahnke K (1987) Philipp Klee, Wuppertaler Biografien, zT wörtlich übernommen. Alle Arbeiten über Klee widmen sich der Zeit des Nationalsozialismus nur passager (wenige Zeilen), wenn man bedenkt, dass fast die Hälfte seiner Chefarzttätigkeit in diese Zeit fallen. Es hat den Anschein, dass nicht nur fehlende Dokumente bzw. Unkenntnis seiner damaligen Lebensumstände Gründe für das mangelnde Interesse sind: Sein Schicksal als Naziverfolgter – und Klee macht es durch seine Zurückhaltung leicht – ist in der aufstrebenden BRD, im Zuge der allgemeinen Restauration unerwünscht, fehl am Platz. Die Arbeiten von Köbberling dienen auch der Glorifizierung von Domagk i.S. einer hagiografischen Geschichtsschreibung.

K ö b b e r l i n g   (geb. 1940) ist 1986 Nachfolger von Jahnke, der unter Klee gearbeitet hatte und sein Oberarzt gewesen war. Eigentlich soll Grosse-Brockhoff, der schon gewählt ist, Klees Nachfolger werden. Er geht stattdessen als Ordinarius nach Düsseldorf, so dass Klee weiter arbeitet bis sein Nachfolger Oberdisse den Chefarztposten 1954 übernimmt. Doch Oberdisse bekommt bald darauf einen Ruf (Okt. 1955) nach Düsseldorf, so dass Jahnke kommissarischer Chefarzt in Wuppertal wird, ehe er nach Düsseldorf Oberdisse folgt, sich habilitiert und apl Professor wird. Danach wird er Chefarzt in Wuppertal bis 1986 (UAD  1_12, Nr. 435; 1_2, Nr. 208; 7_50, Nr. 5).

G r o s s e – B r o c k h o f f  (1907-1981), habilitiert bei Paul Martini, war bis zu seinem Ruf nach Düsseldorf apl. Professor und Oberarzt in Bonn. SA, HJ, DLV (1933-1936), NSDAP (1936), NSDoB (1937) (https://www.wiki-data.de-de.nina.az/Franz_Grosse-Brockhoff.html). Eine besondere Nähe zu Martini kann man vermuten wegen seiner Zugehörigkeit zu katholischen Organisationen vor 1933. Martini bescheinigt ihm im Entnazifizierungsverfahren: …Seine Haltung zum Nationalsozialismus war immer und ganz eindeutig eine völlig ablehnende…und Rein, selbst tief verstrickt in den Nationalsozialismus und Vorgesetzter in Grosse-Brockhoffs Göttinger Zeit : …Niemals hat sich Professor Grosse-Brockhoff einer Handlungsweise schuldig gemacht, deren er sich heute schämen müßte.  Als Arzt und Wissenschaftler von höchsten Idealen erfüllt, ist er unbeirrt seinen Weg gegangen…(LA NRW, Abteilung Rheinland, NW 1049, Nr. 49430). Er wurde 1948 entlastet und in Katerogie V eingeordnet. Er hat sich selbst nicht an Menschenversuchen beteiligt. Er war ab 1941 auch dem physiologischen Institut der Uni Göttingen zugeteilt. Wolfram Sievers vom „Deutschen Ahnenerbe“ (hingerichtet 1948) hielt Grosse-Brockhoff  geeignet, ihn zu geheimen Menschenversuchen, im Auftrag vom RFSS Himmler, hinzuzuziehen – was aus unklaren Gründen unterblieb (Baumann T (2017) Die Deutsche Gesellschaft für Kreislaufforschung im Nationalsozialismus 1933-1945, Springer Deutschland, S. 173, 200/1, 209/10, 214). Grosse-Brockhoff gehört zum Netzwerk der Luftwaffenmediziner und in dieser Funktion wohl Mitwisser der Dachauer Menschenversuche (Roth K H [2000] Strukturen, Paradigmen und  Mentalitäten der luftfahrtmedizinischen Forschung des „Dritten Reichs“. Der Weg i1ns KZ Dachau, S. 57, in: 1999. Zeitschrift für die Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts 15, 2, S. 49-77).  Er gehört zu den 92 geladenen Elite-Mediziner(n) für Luftfahrtmedizin und Kälteforschung nach Nürnberg, die Zeuge werden, wie über Menschenversuche referiert wird (Ernst Klee (2015) Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer, Fischer-Taschenbuch Frankfurt, S. 235). Grosse-Brockhoff widerspricht dem Referenten, allerdings aus wissenschaftlichen, nicht aus medizinethischen Gründen (Bericht über Ärztliche Fragen bei Seenot und Winternot (26./27.10.1942), S. 45). Eine seltsame Mischung aus Korpsgeist, elitärem Bewusstsein, Verleugnung bzw. Befürwortung von Destruktivität, Identifikation  mit einem (verbrecherischen) Militarismus und mangelnder Zivilcourage lässt auch Nicht-Nationalsozialisten hierzu schweigen.

K a r l    O b e r d i s s e  (1903-2002) wird im Entnazifizierungsverfahren als Oberarzt seines als Mitläufer eingestuften Lehrers Erich Grafe (Forsbach R und Hofer H-G (2018) Internisten in Diktatur und junger Demokratie, Medizinische Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Berlin, S. 226) selbst als Mitläufer eingestuft (NSKK 1933 – Sanitäts-Obertruppführer, NSDAP 1937, NSDÄB 1938, NSDDoB 1939 – örtl. Dozentenbundführer in: StArch Würzburg, Spruchkammer Würzburg 7499). 1947 Wechsel an das Knappschaftskrankenhaus Bochum und seit 1951 an der MA Düsseldorf.

[20]E r n s t  E d e n s  (1876-1944) stand tertio loco mit Paul Martini auf der Berufungsliste für das Ordinariat an der MA Düsseldorf, auf das Edens letztlich 1931 mit 55 Jahren berufen wurde. Zu seinem Tod schreibt Martini einen flammenden Nekrolog (DMW 70 (1944) 343–344).

[21]In seiner Eröffnungsrede als Vorsitzender der DGIM 1952 auf dem Wiesbadener Kongress begrüßt er ausdrücklich  die leitenden Krankenhausärzte der Versammlung: Bestand seine Identität als Chefarzt eines großen Krankenhauses schon immer oder bestand sie notgedrungen?

[22]GStArchiv Berlin, I_HA_Rep_228_Nr. 1848/49.

In seiner letzten Sitzung am 21.9.1937 beschloss man, den Vorschlägen des Governors Grille, einem Juristen und NSDAP-Mitglied mit guten Beziehungen zu folgen und nicht den sehr viel weitergehenden des RK Hamburg, der aus dem Internationalen Rotary einen „Deutschen Rotary“ machen wollte, fast eine Parteigliederung der NSDAP. Governor Hugo Grille war nach dem Erlass des Reichsinnenministers Frick vom Juni 1937 und einer Anordnung des Obersten Parteigerichts vom August 1937, dass alle Beamten und Parteimitglieder aus den Rotary Klubs ausscheiden müssten, entschlossen, sich der Reichsführung zu unterwerfen: „Die reichsdeutschen Rotary Clubs unterstellen sich einer zentralen Aufsichtsstelle der Partei.“ Doch damit wurde die Auflösung der Rotary-Klubs nicht verhindert (Voltz G (2020)  Der Rotary Club Hamburg 1933-1937, S. 10,  https://memorial-rotary.de/clubs/23, zugegriffen 31.3.2023; die internationale Ausrichtung macht die RKs in den Augen des NS-Staats verdächtig. Im Gegensatz zur DGIM oder GVS, deren Mitarbeit besonders im militärärztlichen Bereich gesucht wird, braucht man bei den RKs keine Rücksicht zu nehmen. Die Unterlagen des Wuppertaler RK sind, was interne Details anbelangt, wenig erhellend. Die seit Juni zunehmende Diskussion um die Zukunft der deutschen RKs spiegelt sich erst am Schluss, im September 1937 in den Wochenberichten, bleibt aber auch dann verhalten; es wird auf Diskussionen verwiesen, über die aber nicht berichtet wird. In den eingesehenen Wochenberichten ab Juli 1936 finden sich keine Bemerkungen, die jüdische Mitglieder bzw. Freimaurer, die angeblich zu den Rotariern gewechselt seien, betreffen.  Den RK Hamburg „befreiten“ jüdische Mitglieder durch ihren sofortigen Austritt „von sich“ (v. der Goltz K (1967) Die Geschichte des Rotary-Clubs Hamburg 1927-1967, S. 12, Die Geschichte des Rotary-Clubs Hamburg 1927-1967.pdf, zugegriffen 1.4.2023). Besonders ins Auge stechen beim RK Wuppertal die Berichte von Vorträgen von Klubmitgliedern. ZB hielt ein Ro Hans Schmidt einen Vortrag über Paracelsus, der Klee in der nicht weiter berichteten Aussprache zu einer Replik animierte. Schmidt, genannt der „Antimon-Schmidt“ und angestellt bei IG Farben-Bayer-Elberfeld, im Gegensatz zu Hans Schmidt, Marburg, war einer der Chemiker, die für Domagk Thiosemikarbazone synthetisierten – das spätere Conteben zB, das auch Klee nach dem Krieg klinisch erprobte, hatte er 1943 hergestellt. Schmidt, der die antiinfektive Wirkung antimonhaltiger Arzneimittel propagiert und synthetisiert hatte – deswegen hatte Bayer-Elberfeld ihn 1926 eingestellt – hatte dadurch einen  besonderen Bezug zu Paracelsus.

[23]Exemplarisch hierfür schreibt Generalarzt Rodenwaldt an Achelis: …werden jetzt Maßstäbe angelegt, die weitaus strenger sind  als früher: u.a. soll auch schon 1/16 Einschlag, sofern er bekannt wird, einen Hindernisgrund darstellen [für eine Heirat, DS] (UArchiv Heidelberg 53 Rep 10, Brief vom 14.11.1944)

[24]Jahnke K (1987) Philipp Klee in: Wuppertaler Biographien, Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals, Band 16, S. 49-61, hier S.61.– Zuvor fasst Jahnke die 12 Jahre Nazi-Herrschaft zusammen:  Das Leben von Philipp Klee blieb nicht ohne Sorgen, ja nicht ohne Bitterkeit. Flora Klee-Palyi war ungarische Jüdin, und so waren die Klees nach 1933 bald schikanösen Behandlungen mannigfaltiger Art ausgesetzt. Klee wurde zwar nicht seines Amtes enthoben, aber seine Entfaltung in der Klinik z.T mit infamen Mitteln beschnitten..Jahnke (1987) im Gegensatz zu Grundmann (2001) und Köbberling (2021, 2022)  kommt ohne die späteren Zusätze aus, die Domagk betreffen.

[25]Domagk G, Lebenserinnerungen, unpubliziertes Manuskript, BAL 271-2, Band 1, Band 2 S. 1-195. Zum ersten Mal erfährt man 1943 im Zug der Bombardierung Wuppertals, nicht bei der klinischen Testung des Prontosil 1933-35.  Dann erst wieder 1947 im Zusammenhang mit der klinischen Erprobung des späteren Conteben.

[26]Grundmann E (2001) Gerhard Domagk – Der erste Sieger über die Infektionskrankheiten, LIT Münster, S. 169.

[27]Uhlendahl H , Gross D (2020) Victim or profiteer? Gerhard Domagk (1895-1964) and his relation to National Socialism, Pathologie – Research and Practise, S. 1-8, hier S. 4.

[28]Ab 13.1.1945 gibt es eine reichsweite Verfügung des RSHAs, die sog. Judengatten aus „privilegierten Mischehen“ in das Altersghetto Theresienstadt zu deportieren. „Juden“ aus Mischehen, durften nicht in Konzentrationslager auf Reichsgebiet deportiert werden.

[29]Eckardt U (1992) Flora Klee-Palyi (1892-1961), Materialien zu Leben und Werk einer fast vergessenen Künstlerin, in: Jahrbuch Ernst-Meister-Gesellschaft Heft 2, 87-97, hier S. 88. Zwei weitere Literaturangaben, die die Künstlerin Klee-Palyi würdigen: Niederau K (1993) Späte Erinnerung an eine außergewöhnliche Frau. Zum 100. Geburtstag von Flora Klee-Palyi, in: Geschichte im Wuppertal, Heft 2, S. 70-73. Harbusch U  (2005) Gegenübersetzungen: Paul Celans Übertragungen französischer Symbolisten. Göttingen Wallstein, S 123 ff.

[30]Wiedergutmachungsakte 11574, Stadtarchiv Wuppertal.

[31]Über ihren künstlerischen Austausch mit Paul Celan: Harbusch U (2005) Gegenübersetzungen-Paul Celans Übertragungen französischer Symbolisten, Wallstein Göttingen, insbes. S. 121-125.

[32]Klee P (1947) Der Arzt zur Ernährungsfrage, in: Schön S [Hrsg] Wuppertal – im Kampf gegen die Not, Putty Wuppertal, S.42-48, hier S. 42. So auch: Martini P (1947) Nahrungsbedarf und Unterernährung, in: Stimmen der Zeit, Herder Freiburrg, 140. Band, S. 53-67. Es ist sehr zweifelhaft (wie Forsbach/Hofer meinen [Anm. 19], S.231), ob die Erwähnung der Konzentrationslager in  diesem Artikel in Zusammenhang mit der aktuelle(n) Not  der deutschen Bevölkerung die Erinnerung an den verbrecherischen Nationalsozialismus befördert, zumal sie so konkret in dem ganzen Artikel singulär ist und ohne Erklärung bleibt  (S. 54).    

[33]Forsbach R und Hofer H-G (2017) Der Versuch einer großen Integration. Paul Martini und der erste Nachkriegskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, NTM 25, 35–68.

[34]Forsbach  und Hofer wie [Anm. 19], S. 16, 20.

[35]A l f  r e d   S c h i t t e n h e l m  (NSDAP 1933, SS 1935, NSDDoB)  hatte 1933/34 die Selbstgleichschaltung der DGIM betrieben und bleibt bis 1945 überzeugter Nationalsozialist. Ende 1947 entlassen aus der Internierung. Von der 1949 erfolgten Ehrenmitgliedschaft Schittenhelms und v. Bergmanns, der von der DGIM als nüchterner Vollstrecker des NS-Unrechts (https://www.dgim-history.de/index.php?id=103&tx_nnpeople_people[person]=1124m, zugegriffen 2.5.2023) bezeichnet wird,. Von Letzterem hat sich die DGIM distanziert. Schittenhelm und 4 weiteren werden von der DGIM die Ehrenmitgliedschaft entzogen.

[36]Erst 1950 wird Klee, zusammen mit Katsch, für die ausscheidenden Oehme und Rostoski Vorstandsmitglied. 1949 rückt für Martini Rostoski nach, nicht der „Ersatzmann“ Klee.

[37]Forsbach  und Hofer wie [Anm. 19], S. 243. Kauffmann [Hrsg] Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, 57 (1951) und 58 (1952), S. XI und XV, v. Bergmann München. Während Klees Vorstandstätigkeit 1950-1953 sind M a x  B ü r g e r (Domagks Doktorvater, 1937 NSDAP, verstrickt in das NS-System, hoch geehrt in DDR), W e r n e r  F r e y (als Schweizer 1929-1954 Ordinarius in Bern, 1941 Aufnahme in Leopoldina auf Schittenhelms Vorschlag [Forsbach/Hofer wie [Anm. 19], S. 243]), G e r h a r d t  K a t s c h  (wenig belastet [S. 256], SA 1934, NSDAP  1937, FM SS, NSFK, RLB, hoch geehrt in DDR), H a n s – H e i n r i c h  B e r g  (NSDDoB 1934, FM SS 1934, über seinen Schüler in Menschenversuche verstrickt [Götz A (1984) Die Menschenversuche des Doktor Heinrich Berning, in: Ebbinghaus A et al. [Hrsg] Heilen und Vernichten im Mustergau Hamburg, Konkret Literatur Verlag Hamburg, S. 184-187] und H e i n r i c h  P e t t e  (NSDAP 1933, NSDÄB, NSDDoB, NSLB, nach dem Krieg allmähliche Wandlung vom Mitläufer zum Widerstandskämpfer [Schildt A / Thießen M (2019) Heinrich Pette und der Nationalsozialismus, Schildt_Thiessen_Gutachten_Pette_NS_Ergaenzte_Fassung_2020-11-24-bf.pdf, S. 45, zugegriffen 2.5.2023]) seine Vorstandskollegen.  Katsch und Berg stehen auf der gemeldeten Teilnehmerliste der 3. Arbeitstagung Ost im Mai 1943 als Beratende Internisten, als über die Menschenversuche im KZ Ravensbrück berichtet und die Unwirksamkeit der Sulfonamide festgestellt wird (Klee E (2015) Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer, Fischer Frankfurt/M, S. 203).

[38]In vollem Wortlaut: Kauffmann wie [Anm. 37], 58 (1952), S. 1-7, hier S. 6. Jahnke wie [Anm. 23], S. 49 beginnt seinen biografischen Abriss mit dieser Passage, die weder Forsbach/Hofer wie [Anm. 19], S. 261-2

noch Neese B M (2022) Der Internistenkongress in Wiesbaden 1882-2022,  Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Berlin, hier S. 124 halten es für angebracht, diesen Passus zu zitieren.

Seine Rolle als Tagungspräsident in Wiesbaden erscheint in den wenigen noch vorhandenen Unterlagen, als er in einem Schriftwechsel mit dem Wuppertaler Wiedergutmachungsamt beim Landgericht darum bittet, einen Termin so zu legen, dass er nicht mit seinem Amt kollidiere. Klee hatte 1938 Haus und Grundstück von einem zur Emigrationr Gezwungenen gekauft. Dieser forderte nun 1949 von Klee Entschädigung von USA aus, da er das Anwesen unter Wert verkauft habe. Aus den Unterlagen wird deutlich, dass den Klees der ganze Vorgang hochnotpeinlich ist. Seine

Frau „outet“ sich wegen ihrer jüdischen Abstammung als Nazi- und KZ-Opfer: Das Haus hat mir kein Glück  gebracht (Bl 60). Man einigt sich 1952 auf einen Vergleich und die Klees zahlen eine Entschädigungssumme (LA NRW Gerichte Rep. 197 Nr. 712).

[39]Unmittelbar vor Klee spricht Domagk über Fortschritte der experimentellen Chemotherapie der Tuberkulose. Er ereifert sich über die amerikanischen Kollegen und die seiner Meinung nach falschen Behauptungen, auch die Amerikaner hätten unabhängig INH hergestellt. Kurze Zeit später einigen sich Bayer und Hoffmann- La Roche (und Squibb), dass man unabhängig voneinander INH synthetisiert habe. (INH ist nicht patentfähig, da bereits 1912 hergestellt.) Die Argumentation Domagks muss für die Zuhörer unverständlich erscheinen, zumal er für die Einführung der Pyridinrings in das INH außer des Zufalls eine Erklärung schuldig bleibt. Fust von Hoffmann-La Roche, schildert in seinem Vortrag die Entstehungsgeschichte des Rimifon „Roche“ (= INH) schlüssig, wie die Einführung des Pyridinrings geschieht, mögen auch die Annahmen falsch gewesen sein (Kauffmann wie [Anm. 34 ], 58 (1952) S.312-340 und Stummeyer wie [Anm. 9], S. 92-97).

[40]Aussprache im Anschluss an: Heilmeyer L (1948) Die Wirkung der Benzalthiosemikarbazone  (Tb I/698) bei tuberkulösen und nichttuberkulösen Erkrankungen, in: Kauffmann F [1949] Verhandlungen der DGIM, J.F.Bergmann München, S. 353.- Klee Ph (1950) Die Thiosemikarbazone (Tb I, Tb V, Tb VI) in der Tuberkulosetherapie, in: Kauffmann F [1951] Verhandlungen der DGIM, J.F.Bergmann München, S. 486-491.- Klee P (1952) Über Neoteben (Isonikotinsäurehydrazid). Dosierung, Anwendungsform und erste Ergebnisse bei Tuberkulose, in: Kauffmann F [1952] Verhandlungen der DGIM, J.F.Bergmann München, S. 319-324.-  Paul Martini: …Erst recht, hat seit Kriegsende die Lungentuberkulose  i n  e r s c h r e c k e n d e m  M a ß e  [gesperrt i. O., DS] um sich gegriffen… B e i  d e r  j e t z i g e n  E r n ä h r u n g s l a g e  D e u t s c h l a n d s  b e d e u t e t  d e s h a l b  d i e  F e t t e n t z i e h u n g  u n d  d i e  F e t t a r m u t  d e r   d e r z e i t i g e n  K o s t  f ü r  w e i t e r e  H u n d e r t t a u s e n d e  d i e  V e r u r t e i l u n g  z u r  L u n g e n t u b e r k u l o s e   [gesperrt i. O., DS] in: Martini P (1947) Nahrungsbedarf und Unterernährung, in: Stimmen der Zeit, Herder Freiburg, 140. Band, S. 53-67.    

[41]Forsbach und Hofer wie [Anm. 19], S. 214. Dies ist nicht die erste ‘Rettungsaktion’ der DGIM für Angeklagte bzw. Verurteilte und DGIM-Mitglieder. So versuchen prominente DGIM-Mitglieder, wie zB Oehme, Martini, Volhard, Heilmeyer Beiglböck (Dachauer Salzwasser Humanversuche) zu entlasten (a.a.O., S. 164 und speziell Volhard: Stummeyer wie [Anm. 9], S. 111). 1950 setzt sich die DGIM-Spitze für eine Strafermäßigung Handlosers (Chef des   Wehrmachtssanitätswesens) erfolgreich ein, der ursprünglich zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war (a.a.O., S. 102).

[42]O t t o  B i c k e n b a c h  (1901-1971), NSDAP, NSBO, SA 1933, ab 1941 Poliklinikdirektor der Reichsuniversität Straßburg, entwickelt zunächst vor dem Krieg  mit Hellmut Weese (IG-Farben-Bayer) ein Mittel gegen Phosgen, das in Gasmaskenfiltern eingesetzt wird, jedoch von dem Kampfstoffexperten der Wehrmacht Wolfgang Wirth (nach Internierung 1948 bei Bayer-Elberfeld) verworfen wird. Verurteilt 1952 wegen tödlicher Gaskammer-Versuche mit Lost im KZ Natzweiler zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, 1954  Umwandlung in eine 20jährige Freiheitsstrafe, 1955 Entlassung aus der Haft (Klee E [2015] Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer, Fischer Frankfurt, S. 378-391). Entlastungsschreiben u.a. von Karl Brandt und 1954 von den DGIM-Mitgliedern Dieken, Pette, Nonnenbruch, Berg und Schittenhelm (eMail 13.3.23 Forsbach).

[43]ZB erfolgen Besetzungen des Ordinariats 1927 in Jena (Wolfgang Veil, *1884, mit dem er zusammen viele Jahre  lang Lehrveranstaltungen angeboten hatte) und 1928 in Greifswald (Gerhardt Katsch, *1887).

[44]Nach dem Krieg freilich inszeniert er sich als entschiedenen Hitlergegner(s) (Forsbach/Hofer wie [Anm. 19], S. 119.

[45]Niederau und Eckardt wie [Anm. 29].

[46]Christlicher Friedhofsverband Wuppertal, eMail vom 30.5.2023.